Die Automatisierung ist nicht aufzuhalten und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Da wird die Frage nach den passenden Lösungen immer wieder aufgeworfen. Wie Sie die richtigen Robotertypen aus der großen Vielfalt auswählen sollten, erklären wir im folgenden Beitrag.

Die unterschiedlichen Robotertypen lassen sich gut kategorisieren, wenn man sich die Arbeitsweisen in Bezug auf die vorhandenen Arbeitsabläufe betrachtet. Grob unterscheiden lassen sich zwei Gruppen: Cobots, also kollaborierende Roboter und herkömmliche Industrieroboter.

Cobots – kollaborierende Roboter

Cobots ergänzen als Allrounder die menschliche Arbeitskraft. Damit erledigen sie oft Aufgaben, die auch ein Mensch verrichten könnte, die aber so monoton, wenig ergonomisch oder sogar gesundheitsschädlich sind, dass man sie Menschen kaum zumuten möchte. Da Cobots eine Art Arm haben, können sie in vielen Fällen direkt neben einem Menschen zur Anwendung kommen. Ihre Einsatzbereiche sind sehr vielseitig, etwa in der Maschinenbestückung, Pick & Place, Montage oder Palettierung.

Industrieroboter

Industrieroboter sind hoch spezialisierte Geräte, die die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Dabei übernehmen sie Tätigkeiten, die für Menschen meistens schon physisch nicht leistbar sind. Die einzelnen Typen der Industrieroboter sind jeweils auf bestimmte Eigenschaften optimiert. Dazu gehören eine hohe Traglast, Geschwindigkeit oder Präzision. Diese hohen Geschwindigkeiten oder auch Lasten, die sie leisten, machen einen Schutzzaun erforderlich, damit Menschen nicht durch sie gefährdet werden.

Welche Roboterart passt am besten zu Ihnen?

Wie können Sie nun herausfinden, ob ein Allrounder oder ein Spezial-Roboter der beste für Ihr Unternehmen ist? Beantworten Sie sich einfach die folgenden Fragen zu Ihren Anforderungen.

Ihre Werkstücke

Welche Werkstücke sollen mit dem Roboter bearbeitet werden? Cobots können mit Lasten von bis zu 16 Kilogramm umgehen. Sind Ihre Werkstücke schwerer, sollten Sie auf spezialisierte Roboter setzen, weil eine Anwendung ohne Schutzzaun in diesem Fall aus Gründen der Sicherheit nicht mehr möglich ist.

Fertigen Sie hohe oder niedrige Volumen?

Ein entscheidendes Auswahlkriterium ist, ob kleine oder große Serien automatisiert werden sollen. Grundsätzlich lassen sich Cobots für beides einsetzen. Die Vorteile der Cobots kommen aber besonders in Kleinserien zur Geltung. Hierfür eignen sich spezialisierte Roboter kaum, weil ihre Umprogrammierung und Umrüstung auf neue Anforderungen sehr komplex und kostspielig ist. Cobots dagegen sind flexibel und auf eine intuitive Programmierung sowie schnelle Umrüstung ausgelegt. Des Weiteren können sie auf mobile Plattformen aufmontiert werden. Deswegen können sie immer da aushelfen, wo gerade Hilfe gebraucht wird.

Über welches Budget verfügen Sie?

Cobots sind bereits bei der Anschaffung günstiger, als es die meisten Industrieroboter sind. Zu berücksichtigen sind auch die Gesamtkosten. Da Cobots einfach programmierbar und leicht einzurichten sind, verursachen sie bei der Integration in den Betrieb geringere Kosten und spielen die Investition daher schneller wieder ein. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen setzen daher auf Cobots, um im Rennen um die Automatisierung mit großen Unternehmen leichter mithalten zu können.

Wie viel Platz haben Sie?

Cobots sind platzsparender als spezialisierte Industrieroboter, weil sie größtenteils ohne Schutzzaun auskommen. Sie haben eine kompakte Bauweise und eine Reichweite von 1,30 m – diese können Sie bei Bedarf erweitern. Aber für eine große, voll automatisierte Fertigungsstraße, in der sich keine Menschen aufhalten, kann ein Industrieroboter die bessere Option sein.

Welche Zeiten?

Die Geschwindigkeit von Cobots entspricht der von menschlichen Armen. Durch smarte Techniken wie Doppelgreifer können mit Cobots gute Taktzeiten eingehalten werden. Soll es schneller gehen, ist ein Gelenkarmroboter die passendere Wahl.

Welches Programmierwissen?

Industrieroboter sind hochfunktional in ihrem Anwendungsbereich. Doch die Programmierung ist nur ausgebildeten Experten möglich, weil sie in Code geschrieben ist. Diese Experten kosten zusätzliches Geld. Wer das nicht leisten möchte, ist mit einem Cobot besser beraten. Cobots können intuitiv programmiert werden, Bewegungsabläufe kann der Roboter per Handführung lernen. Auch unerfahrene Mitarbeiter können in kurzer Zeit die Cobot-Programmierung bewerkstelligen.

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